bak BW | Bildungsgerechtigkeit im Blick – aktuellen Herausforderungen in Schule und Seminar begegnen

bak-Regionaltag Baden-Württemberg 2023 in Zusammenarbeit mit der Landeszentrale für politische Bildung

LpB – Haus auf der Alb / Bad Urach | 23.11.2023 - 24.11.2023 | Baden-Württemberg

Ausgehend von den aktuellen Befunden des nationalen Bildungsberichts 2022 sowie des IQB-Bildungstrends 2022 und verschärft durch die Corona-Epidemie wie auch den Krieg in der Ukraine lassen sich zwei Problemlagen im Hinblick auf die Bildungsgerechtigkeit im deutschen Bildungssystem benennen:

Zum einen ist der Anteil an Kindern, die die Mindeststandards in den Domänen Deutsch Lesen und Mathematik nicht erreichen seit vielen Jahren auf hohem Niveau äußerst stabil. Zum anderen attestieren die Studien der Bildungsforschung dem System seit vielen Jahren ausgeprägte und stabile soziale Ungleichheiten des Kompetenzerwerbs und der Bildungsbeteiligung, die sich nicht nur auf den schulischen Kontext beschränken, sondern in allen Bildungsbereichen existent sind.

So fordert die Bundesbildungsministerin Bettina Stark-Watzinger bei der Vorstellung des Bildungsberichtes 2022: Unser Bildungssystem muss besser werden. Wir brauchen eine schnellere Digitalisierung der Bildung, eine bessere Integration von geflüchteten Kindern und Jugendlichen und vor allem mehr Chancengerechtigkeit.

Auch und vor allem die Lehrkräftebildung muss mit ihrer Multiplikatorenfunktion dazu beitragen, dass der Zusammenhang zwischen sozioökonomischer Herkunft und Bildungserfolg entkoppelt wird und allen Schülerinnen und Schülern bestmögliche Lern- und Bildungserfolge zu Teil werden.

 

 

Professionelle Expertise hierzu wird Frau Prof. Dr. B. Klopsch, Leiterin der Abteilung Schulpädagogik am KIT (Universität Karlsruhe), am Donnerstag einbringen.

Am Vormittag beschäftigt sich ein erster Impulsvortrag mit der Thematik „Bildungsgerechtigkeit im Blick“. Am Nachmittag werden unter dem Thema „Adaptive Lerngelegenheiten gestalten“ konkrete Umsetzungsmöglichkeiten aufgezeigt.

An die beiden Vorträge schließen sich jeweils Diskussionsrunden in Kleingruppen an, in denen die wissenschaftlichen Erkenntnisse mit der Praxis der Lehrkräfteausbildung verknüpft werden.

Am Freitagvormittag eröffnet Herr Ministerialdirektor Hager-Mann vom Ministerium für Kultus, Jugend und Sport Baden-Württemberg eine politische Perspektive auf die Thematik „Bildungsgerechtigkeit“ sowie auf die aktuelle Situation der Lehrkräftebildung in Baden-Württemberg und steht im Anschluss zur Diskussion bereit.

Anmeldungen zur Tagung sind ab 29.07.23 unter https://eveeno.com/bak-bw-2023 möglich. Wir freuen uns auf Ihr Kommen!

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Haus auf der Alb, Bad Urach
© Raimond Spekking

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Abstracts
Prof. Dr. B. Klopsch, Leiterin der Abteilung Schulpädagogik am KIT

Bildungsgerechtigkeit im Blick
Um alle Heranwachsenden so zu unterstützen, dass sie das in den Mindeststandards dargelegte Bildungsminimum erreichen und damit die Voraussetzungen geschaffen werden, ihr individuelles Potenzial entfalten zu können, muss das chronische Problem der deutschen Bildungssysteme, durch gleiche Behandlung aller Ungleichheit zu reproduzieren, aufgebrochen werden. Im Vortrag wird die aktuelle Lage der Bildungs(un)gerechtigkeit dargestellt und anhand internationaler Beispiele aufgezeigt, wie Lernprozesse so gestaltet werden können, dass Teilhabe und Chancengerechtigkeit für alle hergestellt wird.



Adaptive Lerngelegenheiten gestalten
Alle Lernenden darin zu unterstützen, ihr Potential bestmöglich zu entfalten, ist eine höchst anspruchsvolle Aufgabe, die adaptive Expertise erfordert. Im Vortrag wird erläutert, was adaptive Expertise – auch im Vergleich zur routinebasierten Expertise – ist, welche Rollen Lehrkräfte einnehmen können, um Bildungsgerechtigkeit anzubahnen, und wie sie sich selbst in kooperativer Professionalität weiterentwickeln können.

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