20.03.2023 | Saarland
Der Bundesarbeitskreis (bak)-Lehrerbildung hat sich in der aktualisierten „Berliner Erklärung“ (Oktober 2022) zur Lehrkräftebildung in Deutschland positioniert https://bak-lehrerbildung.de/nachrichten/position und auf die Bedarfe hingewiesen, die aufgrund der gesellschaftlichen Veränderungen und neuer schulischer Herausforderungen auf uns zugekommen sind.
Wir als bak-Lehrerbildung Saar möchten mit diesem Positionspapier auf den erhöhten Bedarf der Reformation der Lehramtsausbildung im Saarland im Sinne einer zeitgemäßen Lern- und Prüfungskultur hinweisen.
Lernen braucht Zeit, deshalb sollte von Seiten des Ministeriums die Verkürzung der Ausbildung von 2 Jahren auf anderthalb Jahren kritisch reflektiert und im Sinne aller Beteiligten rückgängig gemacht werden.
Wir fordern eine Unterstützung -nicht nur in der Fortbildung von Fachleitungen-, sondern in der Änderung der Rechtsverordnungen, die veraltet und dementsprechend nicht mit der neuen Lern- und Prüfungskultur vereinbar sind.
Wir fordern eine stärkere Verzahnung mit der 1. Ausbildungsphase, die die LehramtsanwärterInnen auf die Praxis vorbereitet, so dass sie keinen Praxisschock erleben, wenn sie in das Referendariat kommen.
Ein Quereinsteigerprogramm, mit dem man Lehrer*innen gewinnen und halten will, muss finanzielle Anreize zum Wechsel aus dem Berufsleben in den Schuldienst schaffen und Qualität gewährleisten. Dies kann nur durch eine eigene Referendariatsstruktur ermöglicht werden, die Einsteiger*innen angemessen Zeit gibt, sich zunächst mit den Schul- und Seminarstrukturen, den geforderten Kompetenzen und Inhalten, v.a. in den Bildungswissenschaften, vertraut zu machen, bevor sie in die Praxis einsteigen.
Alle Seminare pflegen auf vielen Ebenen eine intensive Zusammenarbeit und fördern eine professionelle Haltung der LiV, vernetztes Wissen und Können (fachdidaktisch-methodisch, pädagogisch), so dass die LiV handlungs- und problemlösefähig werden; dies muss im Einklang mit der 1. Phase geschehen und sollte auch in der 3. Phase (berufliche Eingliederung) weitergeführt werden.
Wenn Lehrer*innen gehalten und gewonnen werden sollen, dann bedarf es der Reformation der Lehramtsausbildung im Sinne von „Prüfet alles, das Gute behaltet!“ Jedes Seminar hat der Schulform und den Adressaten entsprechend eigene Bedürfnisse und eigene gute Ansätze. Konkrete Vorschläge (u.a. auch überarbeitete Rechtsverordnungen) für notwendige Entwicklungen liegen in den Studienseminaren und dem Landesseminar vor und wurden von ministerieller Seite als notwendig und wichtig angesehen; da braucht es jetzt nur noch tatkräftige Unterstützung von Seiten des Ministeriums.
Im Namen des bak-Lehrerbildung Saar
Simone Garve, Landessprecherin
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