bak Lehrerbildung fordert: Vorbereitungsdienst darf nicht im Studium aufgehen!

Pressemitteilung des Bundesarbeitskreis Lehrerbildung zum SWK-Gutachten „Lehrkräftegewinnung und Lehrkräftebildung für einen hochwertigen Unterricht“

08.12.2023 | Bund

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bak Lehrerbildung unterstützt die Position der SWK: Vorbereitungsdienst darf nicht im Studium aufgehen!

Eine qualitativ hochwertige Lehrkräfteausbildung benötigt zwingend ein min­des­tens achtzehnmonatiges Referendariat und darf sich nicht vorrangig an der kurz­fristigen schulischen Unterrichtsversorgung orientieren. Dies untermauert auch die aktuelle Pisa-Studie.

Der bak Lehrerbildung begrüßt in großen Teilen das Gutachten der SWK, denn um Kinder und Jugendliche gut unterrichten zu können, braucht es sowohl ein fachlich fundiertes Studium als auch eine ausreichend lange Ausbildungszeit in der Schulpraxis. Hier erproben die künftigen Lehrkräfte das im Studium erworbene fachliche,
fachdidaktische und pädagogische Wissen und reflektieren dieses mit den professionellen Ausbilderinnen und Ausbilder der Praxis (Studienseminare).

Mit der SWK fordert der bak Lehrerbildung die Beibehaltung der Zweiphasigkeit (Studium und Referendariat). Der bak versteht die Bemühungen um eine Verkürzung der Gesamtausbildung auf sechs Jahre. Eine weitere Verkürzung des Referendariats auf 12 Monate ist ohne Qualitätsverlust jedoch nicht zu realisieren. Der bak Lehrerbildung lehnt eine weitere Verkürzung des Referendariats daher unbedingt ab!

Praxisphasen im Studium sind sowohl für die SWK als auch für den bak Lehrerbildung nur dann gewinnbringend, wenn sie von Ausbilderinnen und Ausbildern der zweiten Phase begleitet werden. Nur diese besitzen die notwendige Expertise und können professionell zur Theorie-Praxis-Reflexion anleiten. Die hierfür notwendige Qualifizierung von Ausbilderinnen und Ausbildern muss unbedingt gewährleistet sein.

Der bak Lehrerbildung unterstützt unbedingt die Position der SWK, dass nicht die kurzfristige Unterrichtsversorgung der Schulen, sondern die Qualität der Ausbildung die Ausgestaltung aller Praxisphasen bestimmen muss.

Eine phasenübergreifende Weiterentwicklung der Kooperation in der Lehrkräfteausbildung ist zu begrüßen, wobei die jeweiligen Expertisen der Vertreterinnen und Vertreten der Phasen klar erkennbar sein und genutzt werden müssen. Deshalb sind die drei Phasen mit Studium, Referendariat und Fort-/ Weiterbildung dauerhaft zu erhalten. Nur hierdurch wird ein kumulierender Kompetenzzuwachs gewährleistet.

Sogenannte Ein-Fach-Lehrer, die sich z.B. aus dem Quer- oder Seiteneinstieg rekrutieren lassen, kann sich der bak nur als Übergangslösung zur Bekämpfung des Lehrkräftemangels in einzelnen Bedarfsfächern vorstellen. Betroffenen Lehrkräften sollte die Möglichkeit zur Nachqualifikation in einem zweiten Fach angeboten werden.

Den Einsatz von Assistenzlehrkräften sieht der bak Lehrerbildung allerdings kritisch
und fordert stattdessen multiprofessionelle Teams in den Schulen.

Der bak Lehrerbildung sieht sich mit seinem Festhalten an einer dreiphasigen Lehrkräftebildung auch mit diesem SWK-Gutachten bestätigt: Kinder und Jugendliche so zu bilden, dass sie sich den Herausforderungen der sich stetig wandelnden Gesellschaft kompetent und demokratiefähig stellen können, kann nur mit gut aus und fortgebildeten Lehrkräften gelingen!

Pressemitteilung

des Bundesarbeitskreis Lehrerbildung zum SWK-Gutachten „Lehrkräftegewinnung und Lehrkräftebildung für einen hochwertigen Unterricht“

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