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Nach PISA ist vor PISA
Erkenntnisse aus Schulleistungsstudien als Thema der Lehrkräftebildung
Studierende mit dem Berufsziel Lehramt kennen gut 20 Jahre nach der ersten PISA-Studie den viel zitierten „PISA-Schock“ (Roeder 2003) überwiegend nicht mehr aus der eigenen Erinnerung, sondern bereits als historisches Konstrukt. Das Programme for International Student Assessment (PISA) der OECD erschütterte das Selbstverständnis des deutschen Bildungswesens zur Jahrtausendwende nachhaltig. Nachzulesen ist beispielsweise, dass nicht nur das unterdurchschnittliche Abschneiden der Schülerinnen und Schüler in Deutschland für ungläubige und distanzierende Reaktionen gesorgt hatte, sondern auch die systematischen Disparitäten innerhalb Deutschlands (Baumert et al. 2002, Baumert 2001). So traten etwa Kompetenzunterschiede zwischen Mädchen und Jungen im Lesen und in der Mathematik hervor, aber auch zwischen Schülerinnen und Schülern mit und ohne Zuwanderungshintergrund oder aus unterschiedlichen Bundesländern und mit unterschiedlichem sozioökonomischem Hintergrund (Baumert et al. 2002; Baumert, Watermann & Schümer 2003; Baumert, Stanat &Watermann 2006). An sich sind unterschiedlich ausgeprägte Kompetenzen unproblematisch; die Unterschiede sind jedoch dann zu kritisieren, wenn sie systematisch auftreten, d.h. in Verbindung mit bestimmten unveränderlichen Merkmalen der Schülerinnen und Schüler. Denn dann liegt nahe, dass
Schülerinnen und Schüler mit bestimmten Merkmalen in der Schule weniger erfolgreich lernen als andere, also möglicherweise aufgrund dieser Merkmale benachteiligt sein können.
Nun, 20 Jahre später, sind für den Bildungsstand der Schülerinnen und Schüler in Deutschland zahlreiche differenzielle Entwicklungen dokumentiert. …
Wertschätzung in der zweiten Phase der Lehrkräfteausbildung
Programmatische Überlegungen